Als Schirmherrin wollte ich natürlich unbedingt hautnah dabei sein. So kam es, dass ich die Etappe von Borkum nach Juist mit bestritt. Zuerst mit dem
Rad über Borkum, das war noch ganz entspannt, dann kam das Schwimmen nach Juist. Ich muss dazu sagen, dass ich großen Respekt vor dem Meer habe. Wenn ich
nicht sehe was unter mir ist, dann ist mir das unheimlich und die Anwesenheit von Quallen verschlimmert die Situation ungemein.
Wir sind bei strahlendem Sonnenschein losgeschwommen und durch den Neopren-Anzug war auch das Wasser von der Temperatur her erträglich. Die ersten Meter
lief es ganz gut, obwohl ich im Vorfeld nicht wirklich trainiert hatte, kam ich Seite an Seite mit Jörg Stingel gut voran. Wären da nur nicht die
besagten Quallen gewesen..... Jedes Mal wenn ich eine vorm Gesicht hatte oder mit meinen bloßen Händen und Füßen berührte, bekam ich vor Schreck
einen Wadenkrampf. Irgendwann wurde ich den Krampf nicht mehr los, wir machten eine kurze Pause am Begleitboot, aber es half nicht wirklich. Erst als wir dann
ein Stück Land, welches noch nicht von der Flut überspült war zu Fuß passierten, wurde es besser. Das schönste Erlebnis wartete nun in der
Ferne auf mich und ließ mich die Quallen schnell vergessen. Von weitem sahen wir zwei Robbenkolonien, ich konnte es kaum fassen. Um sie nicht zu stören
wollten wir links an ihnen vorbei schwimmen. Doch ehe wir uns versahen, waren wir mitten drin. Die Robben schwammen zu uns, beobachteten uns von allen Seiten
und kamen neugierig wie sie waren ganz nah ran. Es war ein einmaliges und unbeschreibliches Gefühl, aufregend und spannend zugleich. Ich habe zwar noch nie
gehört, das Menschen von Robben angegriffenen wurden, aber man weiß ja nie... Ungeachtet dessen, bemerkte ich gar nicht, wie schnell das Wetter inzwischen
umschlug. Als ich zum Himmel schaute, braute sich aus 2 Richtungen ein Gewitter zusammen und wir waren noch nicht am Ziel. Was tun? Ich habe Angst vor Gewitter,
erst recht im Wasser... Ich schwamm schneller, denn es war ein Streifen Land in Sicht, auch wenn es immer noch nicht die Insel Juist war. Gerade so kamen
wir an einer nicht überfluteten Stelle an, wir legten uns flach auf den Sand, jedoch waren wir trotzdem weit und breit der höchste Punkt in der
Landschaft. Starkregen, Hagel, Sturm, Blitz und Donner gingen über uns nieder, wir konnten nichts weiter tun als abwarten und hoffen, dass es bald vorbei ist.
Regen und Sturm blieben noch, als es für uns weiterging zum Tagesziel.... nach fast 3 Stunden hatten wir es geschafft.
Es war gar nicht so leicht bei der schlechten Sicht und den hohen Wellen das Schlauchboot zu finden, welches uns abholte und auf das Segelschiff
zurückbrachte.
Was für ein Tag für mich!
Für die Jungs war es einer von vielen, um den Inselman 2017 erfolgreich zu absolvieren. Ich ziehe den Hut vor dieser Leistung und bin sehr froh darüber,
dass alle Sportler gesund das Ziel in Schillig erreicht haben.